Am 23. Juli wurde in der Aula durch die kultursegel gGmbH das Vorkonzept für unser Schloss vorgestellt. Knapp ein Jahr haben Karl Heinrich Wendorf und seine Mitarbeiter Leonard Higi und Elisaweta Sorokin in enger Kooperation mit der Stadt Gadebusch an diesem Konzept gearbeitet. Ca. 60 Interessierte aus Gadebusch und Umgebung haben sich in der Aula eingefunden und waren gespannt auf das, was die kultursegel gGmbH gemeinsam mit der Stadt Gadebusch vorstellte. Auch die SVZ und der NDR waren vertreten.
Gadebuschs Bürgermeister Arne Schlien eröffnete die Veranstaltung. Karl Heinrich Wendorf berichtete ausführlich sowohl über die regionale und überregionale Einordnung des Schlossensembles, als auch über die Chancen einer Sanierung und die notwendige Belebung der Anlage. Die Akteure wie Stadt, Landkreis, Land, Bund, Förderverein, kultursegel gGmbH, Landesmusikrat MV usw. und ihre Rollen wurden benannt.
Leonard Higi ging intensiv auf die Umfrageergebnisse, bei der 447 Personen teilnahmen, zur Schlossentwicklung ein und erläuterte dabei den wissenschaftlich-theoretischen Hintergrund dieser Umfrageart. Das Ergebnis spiegelt hierbei die hohe kulturelle Bedeutung des Schlosses im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Leben der Stadt Gadebusch und der Region wider.
Der Gadebuscher Projektkoordinator für das Schloss H.-Christoph Struck berichtete über die jüngere und ältere Geschichte des Schlosses. Die finanziellen Herausforderungen für die Sanierung des Gebäudeensembles wurden ebenfalls betrachtet. Nach heutigem Stand würden 23 Millionen Euro benötigt.
Karl Heinrich Wendorf ging auch auf die vielen Veranstaltungen ein, die bereits im Schloss stattfanden und noch stattfinden werden.
Nach ca. einer Stunde ging es dann um die Konzeption des Schlosses Gadebusch zur "Kultur- und Bildungssstätte" anhand der folgenden 4 Betrachtungsebenen:
Ziel ist es, das Schloss zu einem Ort der Kultur und Bildung zu entwickeln. Im ersten Teil wurden die Musikakademie Rheinsberg (Brandenburg, u.a. 25 Angestellte und 80 Betten) und die Stiftung Schloss Kapfenburg (Baden-Württemberg, u.a. 40 Angestellte und 130 Betten) als Vorbilder vorgestellt. Für das Gadebuscher Schloss ist als überregionale Komponente die Etablierung einer landesweit-überregional wirkenden Akademie der musikalisch-kulturellen Bildung vorgesehen. Ca. 20 Angestellte sind angedacht. Für unser Schlossensemble sind außerdem geplant:
Lokale Kultur und Bildung, lokales Vereinsleben, große und auch kleinere Konzerte regional und überregional, Museum und verschiedenste Ausstellungen, eine Herberge mit ca. 40 Betten und ein Kulturcafé mit einem Hofladen für regionale Produkte.
Im 2. Teil wurden die möglichen Akteure benannt. Zu vielen Akteuren gibt es bereits sehr gute Kontakte. Auf diese Kontakte lässt sich aufbauen. Unterstützende Stimmen wie von PolitikerInnen und wichtigen Kulturschaffenden sind u.a. auf https://kultursegel.de/schlossgadebusch/ zu finden.
Der 3. betriebswirtschaftliche Teil des Konzeptes bildet eine sehr wichtige Komponente.
Die Kultur- und Bildungsstätte sollte lt. Wendorf als Stiftung oder gGmbH (gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, d.h. ohne Gewinnabsicht) agieren. Es werden Kosten für die ca. 20 Mitarbeiter zzgl. der Raum- und Materialkosten anfallen. Einnahmen gibt es durch Veranstaltungen und durch die Kurse. Café, Hofladen und Herberge müssen sich selber tragen, Kultur und Bildung bedürfen der Förderung. Über Höhe der Kosten und die möglichen Förderer und Sponsoren wurde noch nichts gesagt. Die Anzahl der Musikschaffenden und potenziellen Lehrgangsteilnehmer und weitere Zahlen wurden der Masterarbeit zu einer Landesmusikakademie Mecklenburg-Vorpommern (2016) von Karl Heinrich Wendorf entnommen. Es wurden auch noch einmal die Mittel benannt, die für die Sanierung der einzelnen Teile des Schlossberges ermittelt wurden:
Summe: 23 Mio. € (Preisniveau 2018)
Im 4. und letzten Teil wurde noch einmal auf die regionalen und auch überregionalen Entwicklungsimpulse hingewiesen, unter dem Motto "Menschen ziehen Menschen an". Und natürlich wurden auch alle möglichen Themen hierbei bedient, von "zurück nach MV" bis zum "harten Standortfaktor Kultur und Bildung".
Zu Recht wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass das Konzept immer leben wird, weiter geschärft werden muss und die Konzeption eigentlich nie endgültig fertig sein wird.
Abschließend erfolgte die "offizielle" Übergabe des vorläufigen Konzeptionspapiers von den Akteuren der kultursegel gGmbH an die Stadt Gadebusch in Person des Bürgermeisters.